Sonntag, 28. November 2010
Beachboying in Kenia, Tansania und Malawi
Von Nairobi geht es ganz alleine Richtung Mombasa endlich wieder ans Wasser. Max und Jakob (hat 4 Tage hohes Fieber vorgetäuscht, um Max alle Arbeit machen zu lassen) knattern mit frisch eingestellten Ventilen und frischem Öl Richtung Malawi. Sehen uns ja bald in Kapstadt wieder. Es wird wieder schön warm und die ersten Palmen tauchen auf. Ich verbringe 4 Tage in Tivu, direkt am Wasser und es gibt frischen Fisch. Nichts gegen eine frisch aus dem Greifswalder Ryck geangelte Plötze aber hier erstehe ich einen Red Snapper vom local fishdealer. Selbst zubereitet und ein schöner Wein, so lässt es sich aushalten am Strand.

Fetter Kaefer versucht zu starten



Uebernachtung in Kenia



Mein Mittag noch im Ganzen



Mein Mittag ist fertig



Waschtag



Palmen bei Nacht, eine Minute belichtet




Eine bunte Mischung von Leuten teilt sich mit mir den Strand. Einheimische Beachboys bieten Rauchgut an (hab ich abgelehnt!). Auch hier wieder die Herren jenseits der 50 mit einer einheimischen Perle an der Seite. Ich scheine zu jung zu sein, mich spricht keine an!
Mein Auto wird von einem finischen Paar als Alkoholtransporter missbraucht. So wollten nur mal mit zum Einkaufen kommen und schon ist die Karre voll mit Bier! Auf dem Rückweg zischt auch schon das erste Bier bei den Mitfahrern. Ist ja Urlaub...
So nett es hier am Strand ist, ich muss weiter, mein großer Freund Ronny kommt nach Dar es Salam geflogen und wir reisen bis Beira in Mosambik zusammen :-)

Strasse nach Tansania




Es ist das 12. Land in das ich einreise, und es ist die erste Grenze die ich ganz alleine nehmen muss! Abgehärtet durch die letzten knapp 3 Monate und vielen Grenzübertrittserfahrungen sollte das doch nicht schwer werden oder?
Es geht schnell aus Kenia raus und ich muss nichts nachzahlen. Es sind nur die ersten 7 Tage im Land kostenlos, ab da muss abhängig von der Motorgröße Steuern bezahlt werden. Auch hier zählt mal wieder die Größe! Großer Motor - viel Geld. Deshalb hatte ich mich bei der Einreise für Nichtzahlen entschieden, auch dachte ich nur schnell durch Kenia zu fahren. Es sind dann doch 3 Wochen geworden. An dieser Seite Kenias scheint das aber niemanden zu jucken und ich komme ohne Nachzahlung raus. Gutes Geld das man später in gutes Bier umtauschen lassen kann!
Einreise nach Tansania auch kein Problem, halbe Stunde, die Fixer und Geldwechsler lassen sich mit einem Satz verscheuchen und um eine Versicherung komme ich auch rum. Erwähnenswert sei hier noch die Grenzerin. Frag sie mich nach langem Ansehen ob ich Französisch kann?! Meint sie die in Frankreich gesprochene Amtssprache? Bin mir nicht sicher und antworte im feinsten Schulfranzösisch. Sie freut sich und erkundigt sich weiter nach meiner Frau/Freundin. Hier ist die Geschichte schon zu Ende! Nichts weiter passiert!!! Bin einfach an der eifrig winkenden Grenzerin vorbei nach Tansania gefahren. Ab da leider wieder bis Tanga (80km) offroad. Irgendwas fällt immer ab beim Auto. Diesmal ist es der Staubschutz der Hinterachse und wieder vermischt sich Fett mit viel Staub.
Dieses Fett/staubproblem sollte sich einen Tag später in Dar es Saalam zu einem größeren Problem entwickeln.
Es ist der Tag an dem Ronny um 21 Uhr mit dem Flieger eintreffen soll und bis dahin will ich alles startbereit haben und es soll nach einer Nacht in Dar weiter gehen. Ich suche mir eine Werkstatt des Vertrauens in Dar raus und erfahre dass die hintere Antriebswelle und das entsprechende Gegenstück am Rad auf einer Seite gewechselt werden müssen. Leider nicht mehr am selben Tag und leider auch nicht für 20 €. Bis dahin war es der günstigste Monat. Am Abend hole ich den nicht zu übersehenden Ronny vom Flughafen ab und es gibt leckere Mitbringsel. Danke schön :-)

Der Ronny :-)



Erste Uebernachtung in Dar




Wir starten nach der kurzen Autozwangspause von Dar und wollen relativ dicht an der Küste von Tansania nach Mosambik über die neue Brücke einreisen. 2 Tage sind es bis zu Grenze und Tansania ist ein schönes Land zum Fahren. Die super neue Brücke haben wir für uns alleine. Es bleibt aber nicht beim einmaligen Queren der Brücke, denn an der Grenze zu Mosambik erfahren wir, dass es an der ganz neuen Station noch kein Visum für Mosambik gibt. Genau diese kleinen, schnell dahin gesprochenen Sätze führen dann zu dramatischen Änderungen der Reiseroute.
2 Möglichkeiten! Erstens wir fahren zurück nach Dar und beantragen ein Visum bei der Botschaft. Den Weg zurück fahren, das Wochenende abwarten, dann auf das Visum warten, um dann wieder Richtung Süden zu fahren, ist die unangenehmste Alternative! Also, Zweitens: Wir fahren quer durch den Süden von Tansania, reisen nach Malawi ein, um den Malawisee und dann nach Mosambik. Bedeutet etwa 3000 km mehr, davon rund 700km offroad.
Wir wählen den zweiten Weg und können so erstmal nur unser Truckerarme beim fahren bräunen. Ich habe Vorsprung aber Ronny holt erstaunlich schnell auf. während einer der zahlreichen Polizeikontrollen mit immer den gleichen Fragen passiert es dann. Der Beamte steht auf meiner Seite und meint zu mir: "You know your friend made a mistake!"
Er meinte Ronny, der sich mit aller Macht bräunen will und so sein Shirt ausgezogen hat. Oberkörper frei saß die 80 kilo Maschine Ronny auf dem Beifahrersitz und ein paar der Sonnenstrahlen trafen seine Arme. Auf meine Frage welcher Art denn der "Mistake" von Ronny sei, bekomme ich als Antwort, dass er so nackt die engegenkommenden Fahrer irritieren könnte. Ich fand das nicht und es war klar, dass es nur wieder um eine nette kleine Zahlung geht. Unser Geld soll Richtung Polizei wandern. Dazu kam es nicht, nach einer kleinen Aussprache und ein paar Witzen könnten wir weiter.
Wir brauchen 2 Tage bis zur Grenze von Malawi und können in Malawi an den vielen Backpackern/Zeltplätzen ein wenig entspannen. Ronnys Reisepläne für Mosambik müssen wir so auf wenige Tage zusammenstreichen. Den ersten Advent verbringen wir am Wasser bei 30 Grad, Sonne und einer Kerze am Abend :-)

Ein paar mehr Bilder der letzten Tage

80 Kilomaschinen wollen trainiert werden







Am Strand von Tansania, unsere (fast) taegliche Dusche





Dorf in Tansania, auf dem Weg nach Mosambik (1. Versuch)



Die Hauptstrasse im sueden von Tansania



Strasse am Abend



Erste Uebernachtung in Malawi mit vielen Tieren

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Sonntag, 14. November 2010
Ein paar mehr Bilder von Äthiopien
Hier gibt es noch ein paar schöne Bilder von Äthiopien. Ist ein Link in ein Picasaalbum. Bin gerade in Nairobi und später kommt noch ein weiteres update.

Danke übrigens für eure bereits geschriebenen Kommentare :-)

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Kenia bis Nairobbery
Mit der schnellen Einreise nach Kenia (nur 30 Minuten und alles ohne Probleme, plus 25$ für das Visum) ändern sich zwei entscheidene Strasseneigenschaften.
Erstens: es wird links gefahren, freut mich besonders, da ich nun auf der richtigen Seite vom Auto sitze. Zweitens: gibt keine richtige Strasse mehr. Das macht leider den zuerst genannten Punkt sinnlos, vorerst noch jedenfalls.

Kenias Norden



Der sogenannte Northern Desert Highway klingt nach richtiger Strasse mit kleinen Nothaltebuchten bei einer Panne und hier und da eine Tankstelle mit frischer Cola. Aber ich habe nicht wirklich dran geglaubt, es ist eine Schotterpiste durch den nördlichen Teil von Kenia. Sie verbindet Moyale mit Marsabit auf den ersten 250 km und dann kommen nochmal 120 km offroad bis gute chinesische Asphaltdecke meine Reifen sanft abrollen lässt.

Erste Panne nach 30 km



Diese zusammen 370 km haben es in sich. Bis Marsabit brauchen wir einen ganzen Tag. An einigen Stellen hat man das Gefühl das die Piste nur grob aus dem Fels gesprengt wurde, dann gibt es Passagen mit extrem tiefen Spurrillen der großen LKWs, so dass mein Differentalschutz schon ab und zu mal an den Steinen schleift. Man ist ständig auf der Suche nach der optimalen Spur, die das Auto dann hoffentlich weniger durchrüttelt. Immer habe ich das Gefühl diese optimale Spur nicht gefunden zu haben.





Leider kein Baum in der Nähe





Zuerst hat sich einer der Wasserbehälter auf dem Dach undicht gescheuert. Das Wasser nimmt seinen Lauf entlang der Dachrinne, vermischt sich mit dem reichlich vorhandenen roten Staub und tropft mir durch die offene Seitenscheibe auf den Körper.
Dann verteilen sich ein paar sehr wichtige Teile meines Defenders auf der Waschbrettpiste. Es sind die hinteren Bremsbeläge. Wahrscheinlich sind durch die 8 Stunden Dauerschüttelns die Sicherungssplinte gebrochen und dann hat sich der zu sichernde Rest in Nordkenia verteilt. Das alles bleibt zunächst unbemerkt von mir, man bremst ja auch nicht so oft, vorwärst soll es gehen.
Die Checkpoints haben immer ein Nagelbrett auf der Strasse, man muss anhalten mag man seine Reifen.
Genau an so einem Checkpoint, bemerkte ich meine fehlenden Bremsen. Nicht gut, kein Druck im Bremspedal, naja sind ja noch 100 Meter bis zu den Nägeln, vielleicht ein wenig pumpen mit dem Pedal... nichts! Keine Bremswirkung! Die Bremsen von Max, Jakob und den beiden Belgiern vor mir arbeiten gut. Zum Glück gibt es noch die gute alte Handbreme, die beim Defender direkt die Kardanwelle bremst. So komme ich zum Stehen, gerade noch so!
Die andere Hälfte der Strecke also ohne Bremsen. Ich will weder Bremsflüssigkeit verlieren, noch die Reste der Bremse weiter beschädigen.
Nach 8 stunden habe wir die 250 km geschafft. Marsabit ist ein Dorf aber schon im zweiten Laden bekomme ich für 20€ einen neuen Satz Bremsbeläge. Doch das richtige Auto für die Reise gekauft :-)
Allerdings gibt es keine Sicherungsbolzen, ein paar große Nägel ersetzen diese ab nun. Mal sehen was der TÜV dazu sagen wird. Es funktioniert, und die anderen Defender hier sind auch so afrikanisch gepimmt.

Huch, wo sind meine Bremsbeläge?



African style: die Nägel tuns doch auch



Nach diesem Ritt brauchen ist erstmal ein Tag Wunden lecken angesagt, Jakob hatte einen Platten, leider schon 30 km hinter der Grenze und besorgt sich in Marsabit einen neuen Schlauch, ich prüfe den Defender auf weitere Probleme.
Zum Glück finde ich nichts. Es wird ordentlich gegessen und auch das erste richtige Bier seit vielen Wochen kommt uns mehr als gelegen.
Am nächsten Tag wird der zweite Teil der Offroadpiste in Angriff genommen. Die wird zum Ende hin sehr sandig, und ich muss Luft ablassen.









Auf der Strecke trifft man immer wieder andere Overlander. So wir die 3 Iren, die innerhalb von 6 Wochen aus ihrer Heimat nach Kapstadt wollen! Das wird sportlich Jungs! Nicht ganz so sportlich sah der Fahrer des einen Wagens aus. Das Auto schien um ihn herum gebaut zu sein und ich dachte wir wären verschmutz, nein waren wir nicht!

Kenianisches Fellmopedtransportunternehmen



Die ersten Massai







Ab hier hat uns die gute alte Asphaltdecke wieder!!! Ein schönes Gefühl :-) Die Batterieleuchte ist an, das wird dann wohl die Lichtmaschine sein. An der Hinterachse tropft Fett raus und schmiert auch gleich die Bremse mit, nun bis Nairobi wird es reichen.
Vorher übernachten wir in Isiolo und zaubern uns aus Resten ein feines internationales Abendmahl. Bohnen aus dem Sudan, der gute Gouder Wein aus Äthiopien, Indischer Basmati Reis, gekauft in Jordanien und Gemüse aus Kenia. Hier überrascht uns übrigens der erste richtige Regen seit Deutschland!

Feiner Tropfen



Um Mount Kenia führt der Weg über den Äquator.






Dann sind wir in Nairobi oder auch Nairobbery, wie es richtig heißen müsste! Zuerst treffen wir Jakobs Vater, er arbeit hier bei den "German Doctors" im Slum zusammen mit einigen anderen Ärzten. Wir können dort übernachten, was essen und duschen :-)

Der Vater von Jakob



Die Klinik im Slum



Schule im Slum



Am Samstag und Sonntag starten wir unsere erste Safari. Wir quälen uns einen Krater hoch, dann wieder runter. Ab Abend sind wir in einer Lodge, es gibt richtig gutes Essen und ich kann mich als Buffetfräse wieder von der besten Seite zeigen.
Max und ich teilen uns ein Zelt, unter der Bettdecke liegt eine Wärmflasche. Zum Einschlafen nach der ganzen Essorgie gönnen wir uns noch einen doppelten Whisky auf der Veranda. Der Sonntag startet nach einem Megafrühstück mit, wie soll es anders sein, einer Runde um den See und ab geht es in die Savanne. Ein paar Tierchen gab es dann auch zu sehen.








Für Ornithologen wäre das wohl der nächste Stop der Höhepunkt vom Ausflug. Da ich einen Auftrag von Greifswalder Ornithologen bekomme habe, folgen nun ein paar Vogelbilder.





Ich weiß das ist kein Vogelbild aber die Typen rannten da auch im See umher.











Hätte ich auch nicht gedacht aber Nairobi fesselt uns eine Woche, nicht weil es so schön ist, wir müssen in der "Jungle Junction" unsere fahrbaren Untersätze warten. Dylan wartet hier schon auf uns, mit seiner Hilfe trau ich mich auch den Defender mit meinen Computerverseuchten Händen zu befummel. Die Lichtmaschine ist fällig, neuer Keilriemen und die Fettdichtung an der Hinterachse ebenfalls. Es gelingt und ich habe alles selbst hinbekommen :-)



Die gefährlichen Wachhunde



Übrigens ist der Name Nairobbery nicht aus der Luft geholt! Einen Abend beim Essen hören wir gute 10 Schüsse draußen und einen km weiter werden einen Abend später 8 Leute niedergeschossen! Was freu ich mich auf morgen, da geht es dann endlich Richtung Wasser zum Indischen Ozean.
Leider führt die weitere Strecke von Max und Jakob in eine andere Richtung. Wir trennen uns :-( Treffen uns aber Sylvester in Kapstadt. War ne sehr lustige Zeit mit euch Jungs!!!
Aber da meldet sich der RiesenRonny und kündigt sich für Tansania/Mosambik an! Also jetzt eine Woche beachboyen am Indischen Ozean, dann Ronny abholen und weiter gehts. 12000km sind geschafft, rund 8000 km sind es noch bis Kapstadt.

Statistik:

- länge der Haare auf dem Kopf: 9mm

- neue Teile fürs Auto: zusammen 100€ und ein paar neue Schraubererfahrungen

- Sand im Auto (an den unmöglichsten Stellen): mind. 1 Kilo

- neuer persönlicher Fleischrekord: 750gr Rinderfilet zu 3€ (hab alles geschafft!)

- längste Zeit ohne Dusche: 7 Tage

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Montag, 8. November 2010
Berge, Wein und viel YOU YOU YOU in Äthiopien
Irgendwann denkt man wird es leichter mit den Grenzübergängen. Man kann leichter die Fixer abschütteln, weiß genau welche Papiere man abstempeln lassen muß, Versicherung ist seit Sudan nicht mehr notwendig.
Wir übernachten rund 15 km vor der Grenze nach Äthiopien wieder wild im Busch, Ziegenpeter kommt mit seiner riesen Herde vorbei, alles ist sicher und wir schlafen gut. Morgens geht es früh los und wir sind um 9 an der Grenze. Die Ausreise aus dem Sudan ist einfach und es geh auch einfach auf der äthiopischen Seite weiter, nur dieses Gerücht, dass man ein Schreiben der deutschen Botschaft für die Einreise mit dem Fahrzeug nach Äthiopien braucht, macht die Runde. Wir halten es erst wieder für einen Trick, um uns ein wenig Geld aus der Tasche zu ziehen aber leider ist es wahr. Das Carnet de Passage für das Auto erfüllt genau diesen Zweck, reicht hier aber nicht. Dieses neue Gesetz gilt seit einigen Tagen und wir sind die ersten Deutschen, die damit klar kommen müssen.
Was ist zu tun? Zuerst die deutsche Botschaft in Addis Abeba erreichen, dann denen klar machen, dass wir ein offizielles Schreiben von der Botschaft brauchen. Das aber sofort und es muss gefaxt werden. All diese Schritte können wir aber nicht mit dem Auto erledigen, das muss an der total vertauenswürdigen Grenze stehen bleiben. An der Grenze gibt es übrigens auch kein Fax und Telfon, ach ja und mein Handy funktioniert auch nicht in Äthiopien!



Es bleiben also 3 von uns bei den Autos, ich fahre zusammen mit einem Belgier und allen Papieren los in eine 35 km entfernte Stadt und wollen es dort versuchen. Das war Mittags um ein Uhr. Um es kurz zu machen, es hat funktioniert! Nach einer Stunde am Telefon hatte ich die nette Frau Werner soweit. Das einzige Faxgerät in einer Bank wurde aber ausgemacht als die Bank geschlossen hatte. Zum Glück hatte ich mir das Dokument auch per Mail schicken lassen, weiterhin hatte ich Glück, dass es einen Rechner mit Internet genau neben unseren Autos an der Grenze gibt (wußte ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht). Total fertig und leider ohne Fax kam ich um 18 Uhr wieder an der Grenze an, habe dann aber von Max und Jakob erfahren, dass es hier Internet gibt. Das schreiben war im Postkasten und ich konnte es ausdrucken. Eine Nacht an der Grenze haben wir aber verbringen müssen. Weiter ging es am nächsten morgen mit allerlei Schildbürgerstreichen: Die Vordrucke waren alle! Kopien sollten wir selber machen, einen Dollar das Stück! Auch muss man die Jung ständig an die Hand nehmen, weil wir sonst noch einen Tag dort verbracht hätten! Wieder unglaublich alles! Immer habe ich das Gefühl die machen das heute zum ersten Mal!

So gehen 9 Uhr kommen wir los und fahren Richtung Gondar. Es wird bergig, die Strassen sind voller Leute, Esel (Fellmopeds) und Kühen. Der Regenschirm ist eine sehr beliebter Sonnenschutz. Alles ist grün und es macht Spaß zu fahren.





Da wir nun in einer Gruppe von 5 Leuten sind, trauen wir uns wild zu übernachten. Dazu suchen wir uns einen ruhigen Platz auf 3000 Meten Höhe. Ruhig ist es nur in der ersten Minuten, dann stehen 10 Leute in 2 m Entfernung vom Lager und glotzen uns einfach nur an! Aber nicht nur kurz und dann vielleicht weiter gehen! Nein es wird stundenlang einfach nur geglotzt! Kann ja auch in Äthiopien nicht neu sei, dass man sich Abends etwas zum Essen macht oder?! Die Leute einfach weg schicken geht auch nicht, zumindest nicht bei dem Einen mit dem AK 47 Gewehr! Dem Burschen kochen wir einen Tee und wollen Freunde werden, zumindest für diese Nacht!



Junge mit Möbel Mews Stift, weiß das aber nicht wirklich zu schätzen



Unser erstes Ziel sind die Kirchen von Lalibela. Der Weg nach Lalibela führt uns weg von der normalen Strasse und es geht offroad weiter, es ist nur eine Stunde und der Weg mit dem Defender kein Problem. In Lalibela sieht man dann auch wieder viele Touris. Nicht ohne Grund, denn die Kirchen sind aus dem 16. Jahrhundert und wurden "einfach" aus einem riesen Felsen geschlagen. Ich hoffe die Bilder können das ein wenig rüber bringen. War schon beeindruckend.

Nette Fenster...



Netter Versuch mit dem Teil da in der Hand, bringt aber nichts bei mir!













Das Essen isst!



Die Strasse von Lalibela Richtung Addis Abeba verdient nicht wirklich die Bezeichnung Strasse, sie war aber noch im GPS zu sehen und so versuchen wir es. Für 60 km brauchen wir 4 Stunden. Mein Defender nimmt dann auch die Seitenbox von Jakob auf. Die hatte auf der Rüttelpiste ihren Inhalt nach unten auf die "Strasse" entleert. Die Bilder können nicht mal ansatzweise darstellen, wie krass diese Route war, ich versuche es trotzdem :-)

Alle drehen durch, die Back Street Boys sind da!



Lauf Forrest, lauf!



Oh Kurve doch schon alle!









Max und Jakob



Schöne Blumen am Rand, auch dafür bleibt Zeit :-)



In Addis Abeba gönnen wir uns einen Ruhetag. Nachdem auch das letzte Hüftgold meinen Körper verlassen hat, kann ich nun wieder gut essen. Addis ist eine nette Stadt, viele hübsche Frauen gibt es hier. Das lockt wohl auch Männer im fortgeschrittenen Alter an. Die lassen sich von den Mädels die Stadt zeigen, später zeigen die Herren dann den Mädchen ihre Briefmarkensammlung...
Äthiopien ist nach dem Sudan eine komplette Umstellung von flacher Wüste in grüne Berge. Der Punkt für die schönere Landschaft geht eindeutig an Äthiopien. In Sachen angenehme Leute verliert Äthiopien aber deutlich. "YOU YOU YOU" habe ich ungefähr 1000 mal zu oft gehört. "Give me money" war dann schon Oberliga in Sachen Smalltalk vom Strassenrand Richtung vorbeifahrendes Auto, hat mir aber auch nicht zugesagt! Ein paar Steine hat der Defender auch schlucken müssen.
Das wir in einer guten Gruppe unterwegs waren, hat bei der Übernachtung auf der Wiese gut geholfen. 50 Leute um unser Lager, die alle einen Stift haben wollen macht ein dickes Fell was Gebettel angeht!
Die Grenze nach Kenia wird in Moyale überschritten. Dann folgen 500km Steinwüste, keine Strasse und um das ganze abzurunden, soll hier die Gefahr von Überfällen sehr hoch sein! Wir bleiben in der Gruppe und trinken am Abend vor der Grenze noch einen paar Flaschen guten äthiopischen Wein.

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