Donnerstag, 23. Dezember 2010
Mosambik, Südafrika ... Cape Town :-)
Tofo ist mein letzter Halt in Mosambik. Ich war dort vor 4 Jahren schon und wie überall hat sich auch hier einiges getan. Nicht immer zum Guten. Auch hier wird heftig gebaut und die Preise sind auch enorm gestiegen. Weil ich es schon kenne übernachte ich wieder in "Fatimas Nest", einem Backpacker direkt am Wasser. Es wird bei einer Nacht bleiben. Schon nach dem ersten Essen kann ich die Leute hier in 3 Hauptgruppen unterteilen. Die erste Gruppe sind die Bräunungsspezalisten, die liegen wirklich nur am Strand rum und bräunen sich bei der Hitze. Dann gibt es die "Tanz deinen Namen" Gruppe. Als letztes die "Afrikaversteher". Sie laufen in den Klamotten rum, die hier angeblich die locals tragen. Hab damit nur noch keinen einzigen local rum laufen sehen! Ach ja und in meiner einzigen Nacht hörte ich dann wie Vertreter aus der "Tanz deinen Namen" Gruppe das "Lions King" Lied mehrstimmig beim Gehen gesungen haben.
Irgendwie kann ich mich keiner Gruppe zuordnen, will auch keine neue Gruppe eröffnen und ziehe für die letzte Nacht in Mosambik in einen anderen Backpacker um.

Bilder von unterwegs:

Der Job des "Ziegenfestmachers" ist ein gefragter in Mosambik. Die armen Fellwesen sind da auf dem Dach festgebunden und besonders in einer Kurve bei 80kmh haben die echt zu tun.



Ein Kandidat fuer Tini



Fischer in Vilanculos



Vilanculos



Fetter Baobab, so dick wie die Karre lang ist




Nach einer entspannten Nacht gehts am Morgen um 6 Uhr los. Richtung Maputo, über die Grenze und bis nach Nelspruit in Südafrika. Die Strassen sind gut und fast alle Autos haben ein südafrikanisches Nummernschild. Es ist Ferienzeit und es sieht bei den Strassenkreutzern (Bakkies) so aus, als würden sie in eine neue Wohnung ziehen. Extrem beladen und auf dem Anhänger ist entweder ein Boot oder noch mehr Hausrat. Das lockt auch die mosambikanischen Polizisten an. Alle paar Kilometer sind Kontrollen. In eine Geschwindigkeitskontrolle fahre ich dann leider sehr schnell rein. Ja mein Defender ist doch zu schnell gefahren! Stolz halte ich an, es sind dann statt 60 km/h 80 km/h gewesen. Das soll umgerechnet 25€ kosten. Da ich meine restlichen Meticals bis zur Grenze genau eingeteilt haben, passt mit das gar nicht. Ich versuche es und rede auf den guten Mann ein. Er kann leider kein Englisch und mein Portugiesisch ist in den 3 Wochen auch nicht besser geworden vom ganzen Essen bestellen und nach Unterkunft fragen.
Irgendwie schaffe ich es ihm zu erklären, dass ich seit September von Deutschland aus unterwegs bin, sein Land gut finde, heute noch nach Maputo möchte, kein Geld habe und vor 30 Jahren viele W50 Lkw von Deutschland in sein Heimatland geschickt wurden (was auch immer wir dafür bekommen haben?). Dann hab ich noch verzweifelt Entschuldigung gesagt und er hat mir den Führerschein wieder gegeben und Richtung mein Auto gedeutet. Geht doch :-)
Dieses gerettete Geld wird im nächsten Ort sofort in gutes mosambikanisches Schwarzbier getauscht, dass ich dann in Kapstadt mit meinen durstigen Freunden Max und Jakob genießen kann.

Statt der normalen Grenzstation erwische ich die LKW Station und werde innerhalb von 5 Minuten mit allen Papieren fertig. Läuft gut an diesem Tag! Ein Geste des Grenzers hätte mich aber fast verwirrt. Er meinte dass die normale Grenzstation manchmal sehr...jetzt führt er seine rechte Hand, deren Zeigefinger und Daumen einen Kreis bilden, an die linke, offene Handfläche und klopft die beiden Hände so aneinander. Was in unseren Breitengraden in einer lauten Zappelbude eine eindeutige Aufforderung zum GV ist, wird hier verwendet um einen vollen, überlaufenen Ort zu beschreiben.
Ich kanne das schon und konnte so ruhig bleiben nach dieser zweideutigen Geste. Ja das wars schon mit der Grenze, keine Kontrolle weiter, bin einfach durch und hab auch kein Stempel im Carnet, keine Versicherung. Ob das so richtig ist, wird sich beim Verlassen von Südafrika noch raustellten.

Südafika heisst mich mit Geldautomaten, einem Burgerladen und Supermarkt an der Grenze willkommen. Die Strasse ist perfekt und schon bin ich 100km weiter in Nelspruit. Gleich beim ersten Orientierungshalt werde ich angesprochen, und der Typ entpuppt sich als südafikanischer Fremdenlegionär. Ich lass mich drauf ein und am nächsten Tag besorgt James, so sein Name, neues Öl, Dieselfilter und Luftfilter für meine Diesellotte (ja nun ist es raus, so nenne ich sie). Bis Maputo sind es 20000 km seit der Abfahrt am 01.09, also der Ölwechsel längst überfällig.
Zur Sicherheit habe ich mir noch ein paar wichtige Sätze auf Afrikaans aufgeschrieben, falls doch noch was vor Kapstadt passiert.

My motor het 'n afgeloppte battery

My motor benodig water vir die verkoeler

Kan jy my motor insleep na die naaste dorp?

My vrou is siek (nicht ganz zum Auto passend aber schaden kanns nicht)

Meine Oma wäre hier ganz weit vorne mit ihrem Platt, hörte sich immer genauso an, wenn sie gesprochen hat!

Nicht mehr weit



Durch die Karoo




Hab aber keinen der Sätze sagen müssen. Nach 22240 km bin ich am 21.12 um 15 Uhr heil in Kapstadt angekommen. Max und Jakob, die Easy Rider von Hamburg, erreichten unser gemeinsames Ziel einen Tag später. Wir wohnen jetzt in Blouberg in einer feinen Schnöselhütte und freuen uns auf den Wind, der laut Vorhersage, pünktlich als Weihnachtgeschenk am 24.12 kommen soll.
Freue mich hier mit der Diesellotte ohne (ernste) Probleme angekommen zu sein. Noch mehr Freude kommt auf, da ich nach Weihnachten noch Surferverstärkung hier begrüßen kann.
Also, liebe Leser ;-), wünsche euch im Norden ein frohes Fest und hinterlasse einfach mal meine südafrikanische Nummer (+27714767257), falls Redebedarf besteht.

Zusammen mit den Hamburger Jungs und weiteren Leuten aus GB am Kap der Guten Hoffnung (heute leider mit Wolken)



Geschafft :-)

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