Sonntag, 31. Oktober 2010
Sudan
Auch am Tag der Autoverladung sind 43 Grad im Schatten in Ägypten. Nur sind wir leider nicht im Schatten. Die Gruppe der "Overlander" ist doch recht groß, 27 Leute, 8 Autos, der Rest Motorräder. Es zieht sich den ganzen Tag hin. Papiere hier, Ticktes da, dann wieder warten. Ich habe es auf zusammen sechs 1,5L Flaschen Wasser gebracht, war aber erst in der Nacht auf dem Schiff auf Toilette.
Der Verladetag war extrem anstrengend, schließlich standen aber alle Fahrzeuge auf dem Ponton und wir legten am Abend, pünklich zum Sonnenuntergang, mit dem Passagierschiff ab. Über 600 Leute auf dem alten Teil. An Deck war wirklich jeder qm mit Waren und Leuten bedeckt. Zwischen 2 Stahlseilen fand ich dann doch noch einen Platz zum Schlafen.

Verladen!



Die Verladecrew in Arbeitsklamotten















Na klar es ist ein deutsches Schiff gewesen




Mittags um 12 sind wir im Sudan, in Wadi Halfa. Alles wieder runter vom Schiff, natürlich wieder extrem chaotisch und mit viel Papierkrieg verbunden. Wadi Halfa selbst bietet uns ein Hotel für 4 Euro die Nacht - der Preis ist aber auch angebracht. Es ist nochmal etwas heisser und selbst in der Nacht sind 38 Grad im Zimmer. Ich wähle die Seitenlage zum Schlafen, ganz einfach weil dort am wenigsten Fläche schwitzen kann!
Die Sudanesen und Wadi Halfa machen einen freundlichen und netten Eindruck. Wir warten alle auf die Autos, die schon am 2. Tag ankommen. Mit Hilfe des Fixers (ein netter diesmal) geht es schnell durch den Zoll und am 3. Tag geht es früh los. Ich habe mich mit Max und Jakob, zwei Motorradfahrern aus Hamburg, zusammen geschlossen. Das passt sehr gut mit den Jungs, freue mich bei den Beiden "gelandet" zu sein :-)

Fußball, auch hier im Sudan sehr gefragt



Der läuft sicher noch ein paar Jahre



Der hier auf jeden Fall :-)



Im Sudan, das Land wo Wasser doppelt so teuer ist wie Diesel, verlässt dieses kostbare Nass meinen Körper auf unnatürliche Art und Weise :-/ habe leider noch nicht so viel vom Essen im Sudan gehabt. Auch habe ich mir das nicht gerade das beste Land für solche Probleme ausgesucht oder besser gesagt mein Körper hat ja so entschieden. Die nächsten vier Tage fahren wir, ab und zu halten wir an, ich verschwinde hinter einem Busch, falls einer da ist, dann geht es weiter. Übernachtet wird in der Wüste oder etwas Abseits der Strasse im Busch. Ziegenpeter kommt vorbei sagt nett Hallo und verschwindet wieder.
Dann trafen wir auf eine Demo von Nordsudanesischen Soldaten. Die nahm leider die ganze Strasse ein, was alle Autos aber nicht davon abhält, links und rechts im Gebüsch vorbei zu brettern. Ich reihe mich ein und es ist schon ein komisches Gefühl an den bewaffneten Jungs vorbei zu fahren. Alle tragen Fahnen und neben der Ak 47 hängt ein bunter Wasserbecher am Gürtel. Das entschärft die Jungs irgendwie. Ein paar Kilometer weiter warten die Busse und Wasserautos um die "Spacial Demonstration Forces" wieder einzusammeln.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Sudan ein angenehmes Land ist, die Leute sehr nett und hifsbereit. Ganz anders als man es erwartet hätte! Wir halten am letzten Tag 20 km vor der Grenze nach Äthiopien. Es wartet Hochland auf uns und endlich kühlere Nächte!




Ich mache meinen Fellmopedführerschein






Der Blick am Morgen aus dem Schlafzimmer










"Peter" stand an der Strasse ganz alleine, da haben wir ihn mitgenommen.



Er wollte aber lieber Auto fahren :-)





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